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Zur schaltungstechnischen Erzeugung
binärer Zustände sind Systeme gefordert, die in einfacher
Weise zwei unterscheidbare Werte erzeugen können. Beispiele
dafür sind Einrichtungen, durch die z.B. die Richtung eines
Stromes oder die Polarität einer Spannung gesteuert bzw.
ein Strom oder eine Spannung ein- und ausgeschaltet werden kann.
Es ist also eine einfache "Schaltfunktion"
notwendig, zu deren Realisierung unterschiedliche mechanische,
elektromechanische oder elektronische Effekte herangezogen werden
können. Als fundamentale Bauelemente eignen sich für
diese Anwendung z.B.:
9.1.1 Schalterrealisierung binärer Argumente
Abb. 9.1: Schaltergesteuerter Stromkreis und Arbeitsgerade.
9.1.2 Diodenrealisierung binärer Argumente
Abb. 9.2: Kennlinie der realen (links) und idealen (Mitte) Diode im Vergleich
mit einem idealen Schalter (rechts).
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Abb. 9.3: Logische Funktion "UND"; links: Dioden-Widerstands-Schaltung,
rechts: Spannungs- und Wahrheitstafel.
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Abb. 9.4: Logische Funktion "ODER"; links: Dioden-Widerstands-Schaltung,
rechts: Spannungs- und Wahrheitstafel.
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Abb. 9.5: Transistor-Grundschaltung; links: Inverter-Schaltung, rechts: Spannungs- und Wahrheitstafel (UB = 5V).
Abb. 9.6: Transistor-Kennlinien (links: IB = f(UBE), rechts: IC = f(UCE)
Das Ausgangskennlinienfeld eines
bipolaren Transistors ist in Abb. 9.6 (rechts) wiedergeben.
Die Abhängigkeit des Kollektorstroms IC
wird als Funktion der Kollektor-Emitter-Spannung UCE
wiedergegeben. Der Basisstrom IB
tritt als Parameter auf.
Die Eingangskennlinie (Abb. 9.6,
links) gibt außerdem den funktionalen Zusammenhang zwischen
Basis-Emitter-Spannung UBE
und Basisstrom IB
wieder (Dioden-Kennlinie).
An Hand der zusätzlich in das
Ausgangskennlinienfeld eingezeichneten Arbeitsgeraden kann die
Schalterwirkung des Transistors aufgezeigt werden:
Im Gegensatz zu einem idealen Schalter
sind beim Transistor auch im "offenen" und "geschlossenen"
Zustand noch kleine Restströme bzw. Restspannungsabfälle
vorhanden (gestrichelte Linien).
9.1.4 Positive und negative Logik
In den bisher durchgeführten
Betrachtungen wurde angenommen, daß der jeweils kleinere
Wert einer physikalischen Größe automatisch dem logischen
Wert "0" entspricht, während der höhere Wert
die "1" repräsentiert.
Die so (willkürlich) definierte
Logik wird als positive Logik bezeichnet. Natürlich
kann diese Definition auch umgekehrt werden, indem der größere
Wert der "0" und der kleinere Wert der "1"
zugeordnet wird. In diesem Fall spricht man von negativer Logik.
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Abb. 9.7: Pegel/Logik-Zuordnung.
Beide Betrachtungsweisen sind vollkommen
gleichberechtigt, da das physikalische Verhalten der digitalen
Bausteine sich nicht ändert. Auf Grund der invertierten logischen
Zuordnung ändert sich aber die algebraische Beschreibung
(siehe Dualitätsprinzip).
Hinweis:
An dieser Stelle wird grundsätzlich
positive logik eingesetzt, wenn nicht ausdrücklich negative
Logik angewendet werden soll.
"0" und low
sowie "1" und high haben dann die
gleiche Bedeutung.
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