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Zum schaltungstechnischen Aufbau
von Addierschaltungen steht eine größere Auswahl von
MSI- und LSI-Bausteinen zur Verfügung; aus der TTL-Baureihe
74x sind insbesondere die folgenden Volladdierer von Bedeutung:
1-Bit: | 74x80, |
2-Bit: | 74x82, |
4-Bit: | 74x83. |
Die einfachste Anordnung für eine mehrstellige Addition ist die in Kap. 2 eingeführte Kettenstruktur einer iterativ disjunkten Funktionszerlegung:
Eine derartige Additionsstruktur
kann z.B. unter Anwendung des 74x83-Bausteins realisiert werden:
Abb. 8.4: 16-Bit-Addierer aus vier 74x83-Bausteinen
Obwohl eine disjunkte Aufteilung
der Eingangsvariablen eine schnelle, parallele Funktionsausführung
nahelegt, besteht durch den Übertrag (carry) eine
Funktionsabhängigkeit:
![]() |
mit | ![]() |
Jede Bitposition muß in dieser
Anordnung auf den Übertrag seines niederwertigen Nachbarn
warten. Dieses Übertragsbit wird also schrittweise ermittelt
und durchgeschoben (daher die engl. Bezeichnung "ripple-adder");
es stellt damit den längsten Signalpfad dar.
Um eine beschleunigte Auswertung
zu erzielen, muß dieser "Übertragspfad" verkürzt
werden. In den 2- und 4-Bit-Bausteinen wird dies erreicht durch
Arbeiten mit "normalem" und "invertiertem"
carry-bit:
Abb. 8.5: Beschleunigte Auswertung des carry-bit.
Diese Schaltung nutzt aus, daß
In diesem Fall gilt insgesamt:
![]() | . |
Alle drei Eingangsvariablen werden
in dieser Stufe nicht-invertiert verarbeitet. Die nächste
Stufe muß den Übertrag invertiert verarbeiten, um eine
Inverter-Laufzeitverzögerung einzusparen.
Für diesen Übertrag gilt:
![]() |
Wird dieser Ausdruck zweimal nach
der "de-Morgan-Regel" umgeformt, ergibt sich die oben
gezeigte UND/NOR-Struktur mit ausschließlich invertierenden
Eingangsvariablen.
Das gleiche Ergebnis kann in "active-low"-Form erreicht werden:
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