Inhalt | Vorheriges Kapitel | Nächstes Kapitel |
Der Begriff der Stabilität
bzw. des stabilen Zustandes ist für die Behandlung der Schaltwerke
von zentraler Bedeutung. Die Stabilität des Schaltwerkes
hängt von der vorgesehenen Betriebsart ab, es muß also
eine Unterscheidung in asynchrone und synchrone vorgenommen werden.
Ähnlich wie bei der Behandlung
der Flipflops gesehen wurde, ist ein asynchrones Schaltwerk
dann in einem stabilen Zustand, wenn für alle Rückkopplungen
gilt:
Dieses Kriterium definiert Stabilität
also als den Zustand, bei dem im Rückkopplungspfad keine
Signaländerungen mehr auftreten.
Mit Hilfe der Wertetabelle und des
Zustandsdiagrammes können diese Verhältnisse verdeutlicht
werden:
![]() | 1 | |||||||||||
3 | ||||||||||||
2 | ||||||||||||
Abb. 6.2: Asynchrones Schaltwerk. Wertetabelle (oben) und Zustandsdiagramm (rechts). Die letzte Spalte in der Tabelle zeigt den Weg bis zum stabilen Zustand (3). | ![]() |
Wahrheitstafel und Zustandsdiagramm
zeigen, daß der stabile Zustand erst nach Durchlaufen einer
Sequenz erreicht wird:
Bei konstant gehaltener Eingabe x1 = x2 = 0
wechselt das asynchrone Schaltwerk zunächst in den Zustand
v1, v2 = 1,0 = z1,
z2 .
Nach Ablauf der Gatterlaufzeiten
werden beide Rückkopplungen ihren Wert ändern:
v1: '1' '0' und v2: '0'
'1' .
Erst bei diesen Rückkopplungswerten
werden die Ausgänge des Verknüpfungsnetzes stabile Werte
einnehmen.
Hinweis:
Im synchronen Schaltwerk ist die Stabilitätsvoraussetzung immer gegeben; der Nachfolgezustand wird stets mit dem nächsten Taktimpuls angenommen.
Die auslösende Taktflanke darf
allerdings erst dann erfolgen, wenn alle Ausgangssignale stabile
Werte angenommen haben.
![]() | ti | |||||||||
ti+2 | ||||||||||
ti+1 | ||||||||||
Abb. 6.3: Synchrones Schaltwerk. Wertetabelle (oben) und Zustandsdiagramm (rechts). | ![]() |
In einem synchronen Schaltwerk sind alle Zustände stabil.
Synchrone Schaltwerke sind "gutartiger" als asynchrone, da bei ihnen extern bestimmt wird, wann der nächste Zustand eingenommen wird. Bei asynchronen Schaltwerken hängen die Signalwechsel an den rückgekoppelten Eingängen von den Gatterlaufzeiten ab.
Synchrone Schaltwerke können
funktionssicher entworfen werden, sind aber im allgemeinen langsamer
als asynchrone.
Inhalt | Vorheriges Kapitel | Nächstes Kapitel |