Inhalt | Vorheriges Kapitel | Nächstes Kapitel |
Bei der Behandlung der Verknüpfungsnetze
wurde bisher im wesentlichen das rein logische Verhalten untersucht.
Zur Beschreibung wird eine Wertetabelle aufgestellt oder ein KV-Diagramm
entworfen und vereinfacht. Im nächsten Schritt kann dann
die digitale Schaltung in der gewünschten Struktur realisiert
werden (z.B. NAND- oder NOR-Struktur).
Eine Überprüfung kann nach dem Schaltungsaufbau durchgeführt werden, indem vorher definierte Bitmuster an die entsprechenden Gattereingänge gelegt und die erzeugten Ausgangswerte mit der Wertetabelle verglichen werden.
Bei fehlerfreiem Aufbau sollte die Wertetabelle bestätigt werden, sofern dafür gesorgt wird, daß sich die Signale an den Gatterausgängen im eingeschwungenen Zustand befinden. Ein stabiler Zustand wird erreicht, nachdem alle durch den Wechsel der Eingangssignale ausgelösten Signalwellen durch die Schaltung gelaufen sind.
Während dieser Durchlaufzeit
können allerdings als Ausgangsinformation Zwischenwerte erzeugt
werden, die nicht der Wertetabelle entsprechen und deren Registrierung
deshalb vermieden werden muß.
Ein einfaches nichtelektronisches
Vergleichsbeispiel soll den Sachverhalt konkretisieren:
Ein digitales Thermometer werde zur Temperaturmessung herangezogen. Die visuelle Ausgabe neuer Meßwerte über das angeschlossene Display erfolge jeweils von links nach rechts.
Ändert sich jetzt der angezeigte
Wert z.B. von T = 39ºC auf 40ºC, entsteht
kurzzeitig ein Zwischenwert T = 49ºC. Es läuft also
die folgende Meßsequenz ab:
Wird in einem industriellen System
bei Übersteigen eines Grenzwertes (z.B. 45ºC) ein Alarm
ausgelöst, so würde dies in diesem Fall geschehen, wenn
nicht durch gesonderte Maßnahmen der falsche Zwischenwert
vermieden werden kann.
Ähnliche Fehler treten in analog-digitalen
Systemen auf (z.B. bei der Digital-Analog-Wandlung) und natürlich
auch bei rein digitalen Vorgängen.
Inhalt | Vorheriges Kapitel | Nächstes Kapitel |